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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 102

1900 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
102 Der Handel ist erschwert, da alle Waren auf dem Kopfe nach und von der Küste getragen werden müssen. Ausgeführt werden namentlich Palmöl. Palmkerne und Kautschuk. Die wichtigsten Orte sind Klein Popo im (). und Lome im W. Sitz der Regierung. § 135. Kamerun liegt im innersten Winkel des Busens von Guinea und berührt den Atlantischen Ozean mit einem 320 km langen Küstenstreifen, der ungefähr der Ent- fernung zwischen Berlin und Breslau entspricht. Umgeben von englischem und französischem Kolonialbesitz, ver- breitert es sich fächerförmig ins Innere und dringt mit einer keilartigen Spitze bis an den Tsad-See heran. Mit 495 000 qkm Flächeninhalt steht Kamerun nur wenig hinter dem Deutschen Reiche zurück. Seiner liodengeslallung nach gehört Kamerun zum Hochlande von Südafrika. Unmittelbar an der Küste erhebt sich das Kamerun-Gebirge. das höchste im west- lichen Afrika. Es ist ein einziger Berg, ein erloschener Vulkan, dessen 4000 m ansteigender Gipfel, der Götterberg der Eingebornen, zeitweise eine leichte Schneedecke trägt. Bewässerung. Der grösste, dem deutschen Schutz- gebiete allein angehörende Fluss, der Mb am, ist seiner Stromschnellen wegen für die Schiffahrt untauglich; einer seiner Mündungsarme ergiesst sich in den sogenannten Kamerunfluss. Es ist dies ein Meerbusen von der Form eines fünfzackigen Ahornblattes, in dessen fünf Ecken fünf Flüsse münden, von denen allein der Wuri für Seeschiffe zugänglich ist, Zwischen den Mündungen dieser Flüsse schieben sich ihre Schlaminablagerungen langsam vor, aber die Ausfüllung der ganzen Bucht macht die durch eine 8 km breite Öffnung eindringende Flut unmöglich. Diese Einfahrt vermittelt zugleich den Zu- gang zum offenen Ozean und gewährt auch Kriegs- schiffen bei Hochwasser jederzeit Einlass. Das Klima ist heiss und sehr feucht. Die Sumpfluft an den Küsten erzeugt Fieber. Im innern Hochlande, das zwei Regenzeiten hat, ist es kühler und gesunder.

2. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 93

1910 - Berlin : Parey
Der Krieg gegen Dänemark 1864. 93 b) Der Verlauf des Krieges. An der Spitze der preußischen Truppen stand der Prinz Friedrich Karl, ein Neffe Röntg Wilhelms, das österreichische Armeekorps befehligte der Feldmarschall von Eablenz, den Oberbefehl über beide hatte der greise preußische Feldmarschall von Wrängel. Die Dänen hatten am Daneroerf, d. i. ein starkes Befestigungswerk von 15 km Länge an der Schlei, Stellung genommen. Das preußische Korps versuchte vergeblich bei Missunde die Schlei zu überschreiten, während die Österreicher geradeaus gegen das Dane-werk vorrückten und einige vor den Schanzen liegende Werke nahmen. Da aber die Dänen fürchteten, die weit ausgedehnte Stellung doch nicht halten zu können, zogen sie sich heimlich in einer stürmischen Nacht zurück, um hinter den ,,Düppler Schanzen" Schutz zu suchen. Das österreichische Korps und die preußische Garde zogen weiter nach Norden bis nach Jütland hinein, während dem preußischen Armeekorps unter dem Prinzen Friedrich Karl die schwere Aufgabe zufiel, die zehn starken Düppler Schanzen zu erobern. Diese Befestigungswerke lagen auf der kleinen Halbinsel Sundewitt, der Insel Alsen gegenüber. Es waren gewaltige Schanzen, welche die Dänen hier auf einer etwa 70 m hohen Hügelkette errichtet hatten. Erschwert wurde die Annäherung noch durch verschiedene Hindernisse: Fußangeln, umgekehrte Eggen, Gräben, Pallisaden mit haarscharf geschliffenen Schwertern und stachelige Drahtzäune. Von der Seeseite wurden die Schanzen durch die Kanonen der Kriegsschiffe geschützt. Prinz Friedrich Karl schritt zu einer regelrechten Belagerung. Wochenlang wurden die Schanzen beschossen, und in Laufgräben suchten die Preußen sich ihnen zu nähern. Endlich wurde der 18. April für die Erstürmung der Schanzen angesetzt. Um 4 Uhr morgens begann eine fürchterliche Beschießung aus allen Batterien, während sich die Fußmannschaften in den Laufgräben zum Sturm vorbereiteten. Um 10 Uhr schwiegen die Kanonen, und ein schmetterndes Hornsignal gab das Zeichen zum Sturm. Die Tambours schlagen an, die Musik spielt den Düppler Sturmmarsch, und mit tausendstimmigem Hurra geht es gegen die Schanzen vor. Die Pioniere beseitigen die Hindernisse, sprengen mit Pulversäcken die Pallisaden, durchschneiden die Drahtzäune, überdecken die Eggenreihen mit Sandsäcken, und das alles unter dem heftigsten Kartätschenfeuer der Dänen. Endlich sind die Stürmer oben; mit Kolben und Bajonett wird der letzte Widerstand gebrochen, und um 12 Uhr sind sämtliche 10 Schanzen im Besitz der Preußen. Das war die herrlichste Ehrentat der preußischen Waffen in diesem Kriege; ganz Deutschland jubelte, das Ausland staunte. König

3. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 30

1910 - Berlin : Parey
30 Preußens Aufstieg zur Großmacht. mitteilen, daß er gegen Abtretung von Schlesien bereit sei, Maria Theresia gegen ihre Feinde zu ^unterstützen und bei der Kaiserwahl ihrem Gernähl'wanz von Lothringen die Stimme Kurbrandenburgs zu geben. 2. Der erste schlesische Krieg. 1740—1742. Ehe noch die Ant* wort aus Wien eintraf, rückte Friedrich inr Dezember 1740 mit 15 000 Mann Fußvolk und 5000 Reitern, die in aller Stille kriegsbereit gemacht worden waren, in Schlesien ein. Das Land war nur von wenigen österreichischen Truppen besetzt, und nach vier Wochen war Schlesien mit Ausnahme einiger Festungen in seinen Händen. Der junge König hatte erklärt, er komme nicht als Feind, sondern als Beschützer und sichere allen Bewohnern den Schutz ihrer Rechte zu. Die Evangelischen empfingen ihn darum mit Jubel als ihren Befreier, und die katholische Bevölkerung wurde durch das freundliche Entgegenkommen des Königs beruhigt. So hoffte Friedrich, die Erwerbung Schlesiens auf friedlichem Wege durchsetzen zu können. Aber Maria Theresia lehnte die Forderung Friedrichs, ab und erblickte in dem Angriff auf ihre Erblande einen frevelhaften Raub, den sie zu rächen fest entschlossen sei. Rasch sandte sie ein Heer über die Sudeten, und bei Mollwitz, nicht weit von Brieg, kam es im Frühjahr 1741 zur 'Schlacht. Zum ersten Male mußte die junge preußische Armee ihre Kräfte mit dem kriegsgeübten österreichischen Heere messen. Die österreichische Reiterei zeigte sich der preußischen weit überlegen, und ihr erster Stoß warf die Reiterregimenter Friedrichs über den Haufen, so daß der König die Schlacht schon für verloren hielt. Nun befahl der General Schwerin den Angriff der Infanterie. Mit wehenden Fahnen und klingendem Spiele, „nach der Schnur, als wäre es auf dem Paradeplatz", rückten die Preußen gegen die feindliche Infanterie. Unter dem wohlgeübten und sicher gezielten Eewehrfeuer der preußischen Infanterie lichteten sich die Reihen der Feinde, und als der Vorrat an Patronen schon fast verbraucht war, ließ Schwerin mit gefälltem Bajonett vorrücken. Die Österreicher wichen mehr und mehr zurück, und bald artete ihr Rückzug in vollkommene Flucht aus. Der Sieg bei Mollwitz war ein Triumph preußischer Zucht, ein Ehrendenkmal der redlichen Arbeit Friedrich Wilhelms I. und feines wackern Helfers, des „alten Dessauers". Bisher hatte die preußische Armee nur auf dem Exerzierplatz geglänzt und war des* wegen oft verspottet worden, nun hatte sie sich auch auf dem Schlachtfelde bewährt. Groß war daher das Staunen der europäischen Mächte über das, was die preußischen Truppen geleistet hatten. Im folgenden Jahre rückte Friedrich in Mähren ein und errang einen neuen Sieg bei Ezaslau. Da sah Maria Theresia, die auch

4. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 12

1910 - Berlin : Parey
12 Die Begründung des brandenburgisch-preußischen Staates. b) Der Einfall der Schweden. Die Abwesenheit des Kurfürsten aus seinem Lande benutzten die Schweden, die von Ludwig Xiv. aufgestachelt waren und immer noch nicht den Abfall des Kurfürsten im schwedisch-polnischen Kriege vergessen hatten, zu einem feindlichen Einfall in Brandenburg. Von Vorpommern aus drangen sie zur Winterszeit des Jahres 1674 in die fast wehrlose Mark. Sie raubten und plünderten wie in den Zeiten des 30-jährigen Krieges und preßten den Bewohnern durch entsetzliche Marter das Geld ab. Hier und da erhob sich wohl das erbitterte Landvolk und wehrte sich seiner Haut, so gut es ging. In der Altmark scharten sich die Bauern zu einer Art Landwehr zusammen, zogen mit Sensen und Heugabeln bewaffnet den Bedrängern entgegen und machten den Feinden gewiß zu schaffen; aber im offenen Felde konnten sie den waffengeübten Schweden nicht widerstehen. c) Der Kampf mit den Schweden. Als der Kurfürst, der mit seinem Heere fern von der Heimat in Winterquartieren am Main lag, von diesem schändlichen Streiche Meldung erhielt, geriet er in hellen Zorn. Aber erst bei Beginn des Frühlings konnte er aufbrechen, um seinem Lande Rettung zu bringen. Mit 15 000 Mann zog er in Eilmärschen quer durch die Mitte Deutschlands der Heimat zu. Noch ahnten die Schweden, die inzwischen unter fürchterlichen Verheerungen bis in die Gebiete der Havel vorgedrungen waren, die Nähe der ersten brandenburgischen Truppen nicht, als diese plötzlich unter Derfflingers Führung vor Rathenow erschienen und mit List und Kühnheit die schwedische Besatzung überrumpelten und gefangen nahmen. Auf die Kunde von diesen Vorgängen zog sich die schwedische Hauptmacht an den Rhin zurück und sammelte sich bei dem Städtchen F ehr bell in. Hier griff am Morgen des 18. Juni 1675 der Prinz von Hessen-Homburg mit seinem Vortrabe die Schweden an. Bald rückte auch der Kurfürst mit der Hauptmacht heran, und ein heißer Kampf begann. Anfänglich hatten die Brandenburger einen schweren Stand. Da aber setzte sich der Kurfürst selbst an die Spitze der Reiterei und rief aus: ,,Getrost, tapfere Soldaten, ich, euer Fürst und Hauptmann, will mit euch siegen oder sterben." Dann ging's vorwärts. Eine Weile schwankte die Schlacht. Da nahm die brandenburgische Reiterei ihren letzten, gewaltigen Anlauf. Ihm konnten die Schweden nicht standhalten. Nach wenigen Stunden war ein vollständiger Sieg errungen, und die Trümmer des Schwedenheeres zogen eiligst nach Norden ab. Das war ein Ehrentag für das junge brandenburgisch-preußische Heer! Der Kurfürst setzte nun den Kampf gegen die Schweden kräftig fort. Er säuberte die Mark vom Feinde und eroberte Stettin,

5. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 71

1910 - Berlin : Parey
Die Befreiungskriege. 1813—1815. 71 Feind und Ruhestörer wurde Napoleon von den europäischen Mächten in die Acht getan und trotz seiner Friedensversicherungen, denen man doch feinen Glauben schenkte, der Krieg gegen ihn beschlossen. Auf allen Seiten rüsteten sich die Heere zum Einfall in Frankreich. 5. Der Entscheidungskampf in Belgien. Der greise Feld° marschall Blücher mit seinen Preußen und der englische Feldherr Wellington mit einem aus Engländern, Holländern und Hannoveranern zusammengesetzten Heere waren zuerst zur stelle und drangen, vorerst noch getrennt, durch Belgien nach der französischen Grenze vor. Rasch rückte Napoleon ihnen mit 135 000 Mann entgegen. Um eine Vereinigung der beiden feindlichen Armeen zu verhindern, warf er sich selbst mit großer Übermacht bei dem belgischen Dorfe Ligny am 16. Juni 1815 auf das preußische Korps, während er eine kleinere Heeresabteilung gegen Wellington schickte. Mit heldenmütiger Anstrengung fochten die Preußen den ganzen Tag; endlich aber mußten sie vor dem übermächtigen Feinde zurückweichen. Blücher war bei einem Reiterangriff mit dem Pferde gestürzt und hatte eine arge Quetschung erlitten; aber er achtete kaum darauf und konnte langsam und in guter Ordnung seine Truppen zurückziehen. Jetzt wandte sich Napoleon gegen die Engländer; die Preußen glaubte er vorläufig abgetan zu haben. Wellington stand mit seiner Armee bei Waterloo, in der Nähe von Brüssel, in einer vorteilhaften Stellung. Hier wollte er Napoleon eine Schlacht liefern, falls Blücher ihm mit einem Korps zu Hilfe käme. „Nicht mit zwei Haufen," ließ ihm Blücher sagen, „sonbern mit meinem ganzen Heere werbe ich kommen, und wenn die Franzosen uns nicht angreifen, werden wir sie angreifen." Am 18. Juni gegen Mittag griff Napoleon Wellington in seiner festen Stellung bei Waterloo an. Stolze Siegeszuversicht erfüllte ihn, und feine Garden waren von glühendstem Kampfeseifer beseelt. Ein gewaltiges Eeschützfeuer eröffnete den Kampf. Die Hauptstürme richtete Napoleon gegen Wellingtons Heer, einer immer furchtbarer als der andere; aber wie die Mauern standen die englischen Krieger und die hannoverschen Landwehrbataillone. Jedoch allmählich erschöpfte sich ihre Kraft im Kampfe gegen die Übermacht der Franzosen. Schon lagen 10 000 Mann tot ober verrounbet auf dem Schlachtfelbe. Da umbüsterte sich die Stirn des Felbherrn, und seufzenb rief er aus: ,,Jch wollte es wäre Nacht ober die Preußen kämen!" Und es kamen die Preußen. Schon von frühem Morgen an waren sie unterwegs gewesen; aber der 23oben war infolge des heftigen Regens so aufgeweicht, daß Fußvolk und Reiter kaum weiter

6. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 72

1910 - Berlin : Parey
72 Preußens Niedergang und Erhebung. kommen konnten und die Kanonen bis an die Achsen versanken. „(Es geht nicht weiter, Vater Blücher!" riefen die Scharen. „Ach wat, et mutz jehn," entgegnete der alte Marschall, der sich selbst kaum seiner schmerzhaften Quetschung wegen im Sattel halten konnte ; „ich hab't ja doch meinem Bruder Wellington versprochen; ihr wollt doch nich, daß ich wortbrüchig werde!" Und es ging wirklich. Gegen 5 Uhr traf er auf dem Schlachtfelde ein, und Kanonendonner im Rücken und zur Rechten des Feindes verkündeten dem Wellington das Anrücken der Preußen. „Gott sei Dank," rief er hoch erfreut, ,,das ist der alte Blücher!" und seine ermatteten Krieger atmeten auf. Nun stürmen Preußen und Engländer van drei Seiten auf den Feind ein. Noch einmal versucht Napoleon mit seinen Garden einen verzweifelten Gewaltstotz gegen die Mitte der englischen Linie, um sie zu durchbrechen. Vergeblich! Um dieselbe Zeit drängen die Preutzen den rechten Flügel Napoleons zurück. Nun geht die gesamte preutzisch-englische Schlachtreihe unter Trommelwirbel und Trompetengeschmetter vor. Es entsteht ein gräßliches Blutbad; bald tönt es aus den Reihen der Franzosen: „Rette sich, wer kann!" und der Feind eilt in wildester Flucht davon. Gneisen au übernahm mit den preußischen Füsilieren und Ulanen die Verfolgung des fliehenden Feindes. Nur mit Mühe entging Napoleon der Gefangenschaft; aber sein Reisewagen, sein Hut und Degen, alle seine Orden und Kostbarkeiten fielen den Preußen in die Hände. Das war ein herrlicher Sieg! An die braven Offiziere und Soldaten der Armee erließ Blücher den denkwürdigen Tagesbefehl, in dem es heißt: „Empfangt hiermit meinen Dank, ihr unübertrefflichen Soldaten, ihr meine hochachtbaren Waffengefährten! Ihr habt euch einen großen Namen gemacht, und solange es Geschichte gibt, wird sie euer gedenken. Auf euch, ihr unerschütterlichen Säulen der preußischen Monarchie, ruht mit Sicherheit das Glück eures Königs und seines Hauses. Nie wird Preußen untergehen, wenn eure Söhne und Enkel euch gleichen." 6. Der 2. Einzug in Paris und der neue Friede. Die beiden siegreichen Heere der Verbündeten zogen am 7. Juli 1815 zum zweiten Male in Paris ein und nötigten die Franzosen zum zweiten Pariser Frieden. Napoleon würde auf bic einsame Insel St. Helena verbannt, wo er nach 6 Jahren starb, und Ludwig Xviii. wieder als König von Frankreich eingesetzt. Frankreich mußte einige Grenzgebiete abtreten, behielt aber Elsaß-Lothringen, 560 Millionen Mark Kriegskosten zahlen und alle geraubten Kunstschätze ausliefern.

7. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 434

1913 - Wittenberg : Herrosé
434 es, die den Kranken und Verzweifelnden ihre Schmerzenszeit er- leichtern, das sind — die Ärzte, die Geistlichen und die Kranken- pflegerinnen." — Ja. schön und erhaben sind diese ernsten und schweren Lebensberufe. Ist doch ihr Panier auch eins der be- deutungsvollsten Gebote des Christentums: die hingehendste und aufopferungsvollste Nächstenliebe. Nach Mathilde Weber. 244. So einer war auch Er! 1. Liegt ein Dörflein mitten im Walde, überdeckt vom Sonnenschein, und vor dem letzten Haus an der Halde sitzt ein steinalt Mütterlein. Sie läßt den Faden gleiten und Spinnrad Spinnrad fein und denkt an die alten Zeiten und nickt und schlummert ein. 2. Heimlich schleicht sich die Mittagsstille durch das flimmernde grüne Revier. Alles schläft; selbst Drossel und Grille und vorm Pflug der müde Stier. Da plötzlich kommt es gezogen blitzend den Wald entlang und vor ihm hergeflogen Trommel- und Pfeifenklang. 3. Und in das Lied vom alten Blücher jauchzen die Dörfler: „Sie sind da!" Und die Mädel schwenken die Tücher, und die Jungen rufen: „Hurra!" Gott schütze die goldenen Saaten, dazu die weite Welt: des Kaisers junge Soldaten ziehn wieder ins grüne Feld! 4. Sieh. schon schwenken sie um die Halde, wo das letzte der Häuschen lacht. Schon verschwinden die ersten im Walde, und das Mütterchen ist erwacht. Versunken in tiefes Sinnen, wird ihr das Herz so schwer, und ihre Tränen rinnen: „So einer war auch Er!" Arno Holz.

8. Staats- und Bürgerkunde - S. 429

1910 - Wittenberg : Herrosé
Es sind aber nicht die Schlachtschiffe allein, welche die Herr- schaft zur See zum Austrag bringen, sondern jede vollständige Flotte verfügt außerdem noch über Kreuzer und Torpedo- boote. Die Kreuzer lassen sich im wesentlichen in zwei große Klassen gliedern, nämlich die Panzerkreuzer und die kleinen, oder, wie man sie auch wohl nennt, ..geschützten Kreuze r". Wie im Landkriege ist auch zur See die sogenannte Aufklärung von höchster Wichtigkeit. Die eigentliche Schlachtslotte, welche den Entscheidungskamps führen soll, muß ja immer geschlossen zu- sammenbleiben, damit sie im entscheidenden Moment ihre Kraft gesammelt einsetzen kann. Es ist klar, daß man möglichst früh wissen will, wo der Feind sich aufhält, welchen Kurs er steuert, und wie stark er ist, damit der Admiral danach seine eigenen Be- wegungen einrichten kann und sich entscheide, ob er die Schlacht an- nehmen oder vermeiden will, wie er selbst fahren muß. um das eine oder das andere zu erreichen, welche Schlachtordnung sich ihm am vorteilhaftesten darstellt und noch manches andere mehr. Um all das zu erkunden, schickt man die Kreuzer weit voraus, um den Feind zu suchen, die angedeuteten Feststellungen zu machen und Meldungen von ihnen laufend zu erhalten. Diese Tätigkeit ist seit der Erfindung und Vervollkommnung der drahtlosen Tele- graphie wesentlich erleichtert. Vorher waren die Kreuzer an die Sichtweite gebunden: denn sie konnten ihre Befehle vom Flotten- admiral nur durch Flaggen oder andere sichtbare Signale erhalten und ihre Meldungen ebenfalls nicht anders machen. War also ein Kreuzer weit außer Sichtweite vom Gros vorgeschoben, so mußte zwischen beiden durch eine Kette von Schiffen, die einander alle sehen konnten, lückenlose Verbindung hergestellt werden, und das war besonders bei Nacht und Nebel ganz außerordentlich schwierig. Die Funkentelegraphie überwindet jetzt mit Sicherheit Hunderte von Kilometern, und so macht sich die Sache bedeutend einfacher: außerdem kann man alle jene die Verbindung übermittelnden Schiffe zur eigentlichen Fühlungnahme vorausschicken. Natürlich hat auch der Gegner solche Aufklärungsschiffe, und die einen ver- suchen, die andern zu verjagen oder zu vernichten. Daraus wird klar, daß diese Kreuzer nicht nur sehr schnell laufen müssen, sondern auch einer gewissen Eefechtskraft bedürfen. Aus dieser Überlegung ist ursprünglich der Panzerkreuzer hevorgegangen. Man dachte sich die Sache so, daß auf eine Anzahl kleiner und wenig kampfkräf- tiger Kreuzer immer ein Panzerkreuzer als deren Stütze und Rück- halt kommen sollte. Dann sind auch Fälle denkbar, wo Kreuzer, welche direkt die Fiihlung am Feinde halten, also sich dauernd an seine Fersen heften, von feindlichen Schlachtschiffen, wenn auch auf weite Entfernung, beschossen werden: auch hierzu ist ein gepan- zerter Kreuzer mit weittragenden Kanonen weit besser brauchbar und in viel geringerem Grade der Vernichtung ausgesetzt als ein kleiner, schwach bewehrter. So entstanden die ersten Panzerkreuzer, und es entspann sich der Wettkampf zwischen den verschiedenen

9. Staats- und Bürgerkunde - S. 445

1910 - Wittenberg : Herrosé
445 Kompanie verkauft. So vielversprechend der Anfang, so rühmlos das Ende. Des großen Korsen Herrschaft zwang Europa zu seinen Füßen und hinderte den Aufschwung des deutschen Seewesens, das sich erst nach dem Sturze des Eroberers erholen konnte. Da kam der Dänische Krieg von 1848. Feindliche Schiffe blockierten die deutschen Küsten, nahmen die Handelsschiffe weg und legten den deutschen Handel lahm. Darum entstand unter der schwarz-rot-goldenen Flagge die erste ..deutsche Flotte", be- stehend aus den Schiffen „Barbarossa", „Lübeck" und „Hamburg". Auch Preußens Frauen und Jungfrauen steuerten, von patrioti- scher Begeisterung ergriffen, ihr Scherflein dazu bei, so daß 1855 ein kleiner Schoner, „Frauenlob" mit Namen, in Dienst gestellt wer- den konnte. Doch über dem kleinen „Frauenlob" waltete ein Un- stern: fünf Jahre später wurde er ein Opfer der Wellen. Als aber das seegewaltige England erklärte, es würde Schiffe unter der schwarz-rot-goldenen Flagge nicht anerkennen, sondern wie Seerüuberschiffe behandeln, da hielt man es für das Beste, sie unter den Hammer zu bringen. Jetzt bemühte sich Preußen, eine Seemacht ins Leben zu rufen und fand in dem Prinz-Admiral Adalbert von Preußen den richtigen Mann dazu. Im Jahre 1853 erwarb es für 500 000 Taler von Oldenburg den Jadebusen und erhielt so einen eigenen Kriegs- hafen, der später den Namen Wilhelmshaven erhielt. 1863 be- stand die junge, preußische Flotte allerdings nur aus den Kreuzer- fregatten „Arkona", „Gazelle" und „Vineta" mit je 28, „Nymphe" mit 13 Geschützen, den Raddampfern „Adler" und „Loreley" mit 4 und 3 Geschützen. 6 Schraubenkanonenbooten mit je 3 Geschützen und noch einigen kleineren unbedeutenden Fahrzeugen. Der Dänische Krieg von 1864 war ausgebrochen. Unsere sieg- reichen Truppen standen vor den Düppeler Schanzen. Einen etwaigen Flankenangriff unserer Dampfkanonenboote auf die dänischen Stellungen mußten die Dänen um jeden Preis zu ver- hindern suchen. Ein starkes, dänisches Geschwader sammelte sich bei der Insel Rügen. Kühn und todesmutig gingen unsere Schiffe vor, und so empfing die junge, preußische Flotte ihre Bluttaufe im Gefecht bei Jasmund, wo sie das vierfach überlegene Ge- schwader der Dünen angriff. Es war am Morgen des 17. März. In goldener Pracht stieg die Vorfrühlingssonne, verjüngt wie nach einem Bade, aus den Fluten der Ostsee empor, deren Wellen in leiser Dünung plät- schernd und leckend an den schlanken Leibern zweier Kriegsschiffe, die im Hafen von Swine münde lagen, emporschlugen. Ungedul- dig zerrten und rüttelten die gewaltigen Leiber an den Stahl- trossen und Ankerketten, dunkle Rauchwolken stiegen aus den Schloten zum herrlich-klaren Himmel empor, stolz flatterte der preußische Adler hoch oben auf der Spitze des Mastes. Da werden die Anker gelöst, ein leises Zittern läßt den Schiffsrumpf erbeben,

10. Staats- und Bürgerkunde - S. 410

1910 - Wittenberg : Herrosé
410 Der Landsturm tritt aber nur dann auf Befehl des Königs zusammen, wenn unser Vaterland etwa im Kriege vom Feinde überfallen oder bedroht ist. 156. Das Landheer. Unser Landheer hat in der Hauptsache drei Truppengattun- gen: Fußsoldaten (Infanterie). Reiterei (Kavallerie) und Artillerie oder Eeschützsoldaten, im Volksmunde auch „Bomben- schmeißer" genannt. Die Regimenter der Infanterie nennt man Grenadier-, Musketier- und Füsilierregimenter. Das sind Bezeichnungen, die nur noch geschichtliche Bedeutung haben. Die Reiterei teilt man in schwere und leichte. Zu der ersten gehören die Kürassiere und die Ulanen (starke Leute und starke Pferde), zu der zweiten rechnet man die Husaren und Dra- goner (kleine, leichte Leute und schnelle Pferde). Die Artillerie zerfällt in die Fuß- und Feldartillerie. Die erste heißt auch Festungsartillerie, weil sie in der Hauptsache zur Belagerung und Besetzung der Festungen verwendet wird. Die Feldartillerie zieht mit ins Feld. Außer diesen Truppen haben wir noch Pioniere und den Train, die Eisenbahn-, Telegraphen- und Luft- schiffertruppen, die zur Herstellung und Bedienung der Verkehrsmittel gebraucht werden. Wie wirken nun diese Truppen zusammen? Die Reiterei, ,,das Auge der Armee", sucht den Feind, sorgt also für Aufklärung: man nennt sie auch „Fühlhörner", verfolgt den geschlagenen Feind und deckt den Rückzug des eigenen Heeres. Hat die Reiterei Stellung und Stärke des Feindes im allge- meinen erkundet, so tritt die Artillerie in Tätigkeit, indem sie die Schlacht einleitet und den Kampf auf weitere Entfernungen auf- nimmt. Rach der Vorarbeit der Artillerie übernimmt die Infanterie. . „die Hauptwaffe der Armee", den Kampf in der Nähe, bricht wohl gar in die feindlichen Reihen ein und kämpft so im Handgemenge Mann gegen Mann. Die Pioniere sorgen für Herstellung von Wegen, Brücken. Deckungen, indem sie diese herstellen für das Vordringen und ver- nichten bei der Verfolgung. Der Train ist eine für die Verpflegung des Heeres sehr- wichtige Truppe. Er schafft Lebensmittel, Munition, Pulver. Sprengstoffe, Waffen heran. Man verspottet die Trainsoldaten oft als „Rollkutscher" und betrachtet sie nicht als vollwertige Sol- daten, aber zu Unrecht. Sie haben eine sehr schwere Aufgabe zu lösen und sind im Kriege großen Gefahren ausgesetzt, da die
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